Hun­de rich­tig erzie­hen: Die Grund­la­gen der Hun­de­er­zie­hung für Anfän­ger

Die rich­ti­ge und effek­ti­ve Hun­de­er­zie­hung ist ein sehr umfang­rei­ches The­ma mit dem sich jeder Hun­de­be­sit­zer inten­siv beschäf­ti­gen soll­te. Die rich­ti­ge Erzie­hung Dei­nes Hun­des ist näm­lich das A und O in einer har­mo­ni­schen Mensch-Hun­de­be­zie­hung.

Gera­de für Anfän­ger in der Hun­de­hal­tung spielt die Fra­ge „Wie erzie­he ich mei­nen Hund rich­tig“ eine bedeu­ten­de Rol­le. In die­sem Bei­trag erhal­ten vor allem Hun­de-Neu­lin­ge einen aus­führ­li­chen Über­blick über die Grund­la­gen der Hun­de­er­zie­hung für Anfän­ger.

War­um ist Hun­de­er­zie­hung so wich­tig?

Hun­de zei­gen täg­lich was in ihnen steckt: Sie lesen Spu­ren, fin­den leben­de Men­schen unter Trüm­mern, erschnüf­feln Bom­ben, Dro­gen, Krank­hei­ten oder sind die sprich­wört­li­che rech­te Hand von Behin­der­ten.

Grund­vor­aus­set­zung für die­se vie­len Erfolgs­ge­schich­ten ist eine fun­dier­te und soli­de oft lang­jäh­ri­ge Hun­de­er­zie­hung bei der Hund dem Hun­de­hal­ter aufs Wort gehorcht. Aber nicht nur bei die­sen Arbeits­hun­den ist die rich­ti­ge Hun­de­er­zie­hung beson­ders wich­tig.

Hun­de­er­zie­hung ist ein The­ma, das jeden Hun­de­be­sit­zer etwas angeht.

Damit Du und Dein Hund gut mit­ein­an­der aus­kommt und har­mo­nisch zusam­men leben könnt, muss Dein Hund unbe­dingt eini­ge Grund­re­geln ken­nen und eini­ge Grund­kom­man­dos beherr­schen. Zusätz­lich muss Dein Hund ler­nen, wie er sich bei­spiels­wei­se im Stra­ßen­ver­kehr, gegen­über von frem­den Men­schen und natür­lich auch gegen­über von ande­ren Hun­den und ande­ren Tie­ren ver­hal­ten soll.

Ohne gute Vorbereitung/Erziehung wird Dein Hund in All­tags­si­tua­tio­nen sonst mög­li­cher­wei­se unkon­trol­liert reagie­ren. Ein nicht, bzw. schlecht erzo­ge­ner Hund stellt damit eine unbe­re­chen­ba­re Gefahr für sich und ande­re dar.

Fehlende Hundeerziehung und Sozialisierung
Schlecht erzo­ge­ne Hun­de kön­nen zur Gefahr wer­den

Ohne rich­ti­ge Erzie­hung und Sozia­li­sie­rung wird Dein Hund womög­lich alles angrei­fen, was sei­ner Mei­nung nach für ihn eine Gefahr dar­stel­len könn­te. Spa­zier­gän­ge ent­wi­ckeln sich dann zu rei­nen Spieß­ru­ten­läu­fen. Denn kei­ner freut sich, wenn sein Hund an der Lei­ne alles anbellt und anknurrt.

Du soll­test als Hun­de­hal­ter nie­mals Angst haben müs­sen, dass Dein Hund auf frem­de Men­schen ver­ängs­ti­gend wir­ken könn­te und die­se womög­lich anspringt. Wenn so etwas pas­siert wirst Du meist eine hef­ti­ge Gegen­re­ak­ti­on erhal­ten, die auch Dei­nen Hund noch mehr ver­un­si­chern und ver­ängs­ti­gen könn­te.

Im schlimms­ten Fall kommt es zu Beiß­at­ta­cken, schwe­ren Ver­let­zun­gen und der Hund lan­det nicht ver­mit­tel­bar im Tier­heim oder wird ein­ge­schlä­fert. Natür­lich wird nicht aus jedem Exem­plar ohne Hun­de­er­zie­hung so ein Extrem­fall. Den­noch zeigt es wie wich­tig die rich­ti­ge Hun­de­er­zie­hung sein kann.

Gera­de vie­le Klein­hund-Besit­zer sind der Ansicht, dass ihr Lieb­ling ja nichts anrich­ten kann und las­sen das Hun­de­trai­ning weg­fal­len. So wird aus ehe­ma­li­gen Ratten‑, Mäu­sen- oder Fuchs­jä­gern ein kläf­fen­des Mode Acces­soire, wel­ches in der Hand­ta­sche her­um getra­gen wird. Ein ängst­li­ches Bün­del Hund das durch feh­len­de Sozia­li­sie­rung und fal­sche Hun­de­er­zie­hung zum Waden­bei­ßer und Dau­er­kläf­fer mutiert.

Was bringt nun eine gute Hun­de­er­zie­hung und Sozia­li­sie­rung?

Dei­nem Hund gibt die rich­ti­ge Hun­de­er­zie­hung und Sozia­li­sie­rung Sicher­heit und Gelas­sen­heit, da er genau weiß wie er sich ver­hal­ten soll und was er darf und was nicht.

Für Dich als Hun­de­be­sit­zer bringt die rich­ti­ge Erzie­hung Dei­nes Hun­des vor allem Ent­span­nung, Cool­ness und Gelas­sen­heit im All­tag: Egal um wel­che Hun­de­ras­sen es sich han­delt, ein Hund mit einer guten Erzie­hung — der die wich­tigs­ten Grund­kom­man­dos befolgt — kann über­all hin mit­ge­nom­men wer­den. Er schläft ruhig zuhau­se im Körb­chen, auch wenn Du nicht in der Woh­nung bist und jagt weder die Kat­zen in der Nach­bar­schaft noch die Rehe im Wald oder Rad­fah­rer auf der Stra­ße. Im Restau­rant liegt der Hund gelas­sen unter dem Tisch, er bet­telt nicht und schießt nicht wie eine Kano­nen­ku­gel unter dem Tisch her­vor um die Bedie­nung anzu­bel­len. Er lässt sich anstands­los das Maul öff­nen — von Dir und vom Tier­arzt. Auch die Ohren kön­nen geputzt und das Fell gekämmt wer­den ohne Wider­stand und Biss­wun­den. Müll­ei­mer und Möbel blei­ben vor den Zäh­nen Dei­nes Hun­des ver­schont und, ganz wich­tig: Er ist stu­ben­rein.

Ein Zusam­men­le­ben mit einem gut erzo­ge­nen Hund ist eine Berei­che­rung für jeden — egal ob für Erwach­se­ne oder Kin­der.

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Ver­schie­de­ne Metho­den und Phi­lo­so­phien in der Hun­de­er­zie­hung

Es gibt ver­schie­dens­te Metho­den und Phi­lo­so­phien in der Hun­de­er­zie­hung. Dass ein Poli­zei­hund eine ande­re Aus­bil­dung braucht als ein Blin­den­führ­hund ist offen­sicht­lich. Aber selbst bei der Erzie­hung eines „nor­ma­len Fami­li­en­hun­des“ gibt es unter­schied­li­che Ansät­ze und Ansich­ten.

Wahr­schein­lich hat sogar jeder Hun­de­trai­ner sei­ne eige­nen Ansich­ten. Das ist gar nicht schlimm, denn wie heißt es doch so schön: Vie­le Wege füh­ren nach Rom.

Unab­hän­gig von der kon­kre­ten Erzie­hung- bzw. Trai­nings­me­tho­de, soll­te heut­zu­ta­ge aller­dings art­ge­rech­te, posi­ti­ve, gewalt­freie Hun­de­er­zie­hung selbst­ver­ständ­lich sein.

Das bedeu­tet aller­dings nicht, dass Du Dei­nem Hund anti­au­to­ri­tär gegen­über­tre­ten sollst. Das kon­se­quen­te Auf­stel­len von Regeln und durch­set­zen von Gren­zen ist für Dei­nen Hund sogar extrem wich­tig. Nur so ver­steht er was er darf und was nicht.

Viel­mehr sollst Du Dei­nem Hund zei­gen was er tun soll und ihn dar­in posi­tiv bestär­ken, als ihn — womög­lich mit Gewalt — zu bestra­fen für Din­ge die er nicht tun soll. Denn Gewalt hat in der heu­ti­gen Hun­de­er­zie­hung nichts (mehr) zu suchen! Einen Hund mit Stra­fe und Gewalt zu erzie­hen, ist sinn­los. Der Hund wird sich über kurz oder lang zu einem Angst­hund ent­wi­ckeln und im schlimms­ten Fall mutiert er zum Bei­ßer.

Mit Honig fängt man Flie­gen, sagt der Volks­mund und das trifft auch auf die Hun­de­er­zie­hung zu. Zeigt der Hund ein gewünsch­tes Ver­hal­ten, bekommt er eine Beloh­nung. Dies führt bei Dei­nem Hund zu guten Gefüh­len und das gewünsch­te Ver­hal­ten wird gestärkt und triff öfter auf.

Nicht immer müs­sen hier Lecker­lies die pas­sen­de Beloh­nung für den Vier­bei­ner sein. Es kann auch ein Ball oder ein ande­res Spiel­zeug sein. Haupt­sa­che ist, dass damit das posi­ti­ve Ver­hal­ten ver­stärkt wird.

Ab wann mit der Hun­de­er­zie­hung begin­nen?

Bei der Hun­de­er­zie­hung gilt: Je frü­her des­to bes­ser. Wel­pen sind sehr wiss­be­gie­rig und ste­hen ihrer Umwelt unvor­ein­ge­nom­men gegen­über. Ein guter Zeit­punkt also dem jun­gen Hund spie­le­risch bei­zu­brin­gen, was im All­tag von ihm erwar­tet wird. Dein Hund und Du wer­den im Lau­fe Eures gemein­sa­men Lebens dank­bar dafür sein.

Schon im jun­gen Alter kön­nen dem Jung­hund spie­le­risch ein­fa­che Befeh­le und Hun­de­kom­man­dos wie Sitz oder Platz bei­gebracht wer­den. Beson­ders sinn­voll ist auch schon in die­ser Pha­se der Besuch einer Hun­de­schu­le oder die Teil­nah­me an einer Online Hun­de­schu­le mit Vide­os und Trai­nings von einem pro­fes­sio­nel­len Hun­de­trai­ner.

Hundeerziehung beginnt im Welpenalter
Ab wann soll­te man mit der Hun­de­er­zie­hung begin­nen?

Natür­lich soll­te der Hund alters­ge­recht erzo­gen wer­den um nicht durch Über­for­de­rung viel­leicht zum Pro­blem­hund zu wer­den. Das bedeu­tet, die kur­ze Auf­merk­sam­keit­span­ne des Wel­pen muss unbe­dingt Berück­sich­tigt wer­den und es muss viel Raum zum Spie­len auch mit ande­ren Art­ge­nos­sen gelas­sen wer­den. Durch regel­mä­ßi­ges Spie­len mit Art­ge­nos­sen wird der Hund ganz neben­bei sozia­li­siert und lernt, mit sei­nen Art­ge­nos­sen freund­lich und offen umzu­ge­hen.

Meis­tens kommt ein Hun­de­wel­pe mit 8–10 Wochen in sein neu­es Zuhau­se. Bis dahin hat er mit sei­nen Geschwis­tern ein ange­neh­mes Leben bei sei­ner Mut­ter gehabt. Er war behü­tet und umsorgt und muss­te nie­mals allein sein.

Aus die­ser hei­len Welt wird er nun her­aus­ge­ris­sen und er muss ler­nen in einer neu­en Umge­bung bei neu­en Men­schen zurecht zu kom­men. Wahr­schein­lich fühlt er sich in den ers­ten Tagen ziem­lich ein­sam und ver­misst sei­ne Hun­de­fa­mi­lie.

Hier bist Du nun Du als Hun­de­hal­ter gefragt Dei­nem neu­en Vier­bei­ner den Eins­tig zu erleich­tern und ihm gleich­zei­tig sei­ne Gren­zen auf­zu­zei­gen und spie­le­risch die ers­ten Kom­man­dos mit in den All­tag ein­flie­ßen zu las­sen.

Damit Dein neu­es Fami­li­en­mit­glied schnell sau­ber und stu­ben­rein wird, kann es sinn­voll sein, das Hun­de­bett nachts in der Nähe Dei­nes Bet­tes zu posi­tio­nie­ren. Wäh­rend der Nacht kann dann eine Hand im Körb­chen sein. Das hat nicht nur den Vor­teil dass Du sofort bemerkst wenn der Wel­pe unru­hig wird und Du gibst ihm auch ganz ein­fach und unkom­pli­ziert das Gefühl, nicht allei­ne zu sein – er kann so viel ent­spann­ter die ers­ten Tage ange­hen.

Eben­falls ein gro­ßer Vor­teil die­ser Metho­de der Hun­de­er­zie­hung ist, dass Dein Hun­de­wel­pe nicht fie­pend oder wei­nend vor der Schlaf­zim­mer­tür sitzt und vor Angst sei­nen Urin ver­liert.

Das ist natür­lich nicht die ein­zi­ge Auf­ga­be, die einem neu­en Hun­de­be­sit­zer bei der Wel­pen­er­zie­hung ins Haus steht. Dar­um ist es emp­feh­lens­wert, sich für min­des­tens die ers­tens 14 Tage Urlaub zu neh­men um sich inten­siv mit dem neu­en Vier­bei­ner beschäf­ti­gen zu kön­nen.

Kei­ne Angst: Auch falls Dein Neu­zu­gang kein Wel­pe mehr ist — son­dern viel­leicht ein älte­rer Hund aus dem Tier­schutz — es ist nie zu spät für die rich­ti­ge Hun­de­er­zie­hung. Auch wenn es im Alter für vie­le Hun­de schwie­ri­ger wird mit dem Ler­nen, mit viel Geduld lernt auch ein Hun­de­se­ni­or noch neue Din­ge.

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Hun­de­er­zie­hung: Was soll ein Hund denn nun unbe­dingt kön­nen?

Eine Gren­ze nach oben was man dem eige­nen Hund bei­brin­gen soll­te gibt es bei der Hun­de­er­zie­hung nicht. Die Moti­va­ti­on zum Ler­nen ist natür­lich bei Hun­den von Tier zu Tier unter­schied­lich und auch abhän­gig vom Cha­rak­ter und der Ras­se Dei­nes Hun­des. Wäh­rend ein Jack-Rus­sel-Ter­ri­er durch­aus einen Hand­stand erler­nen kann ist das für eine Deut­sche Dog­ge ana­to­misch eher unmög­lich.

Eine Ober­gren­ze, wie vie­le Tricks ein Hund erler­nen kann, gibt es nicht. Es gibt aber ein Mini­mum an Din­gen, die jeder Hund durch geschick­te Hun­de­er­zie­hung nach weni­gen Mona­ten ken­nen und kön­nen soll­te.

Konsequenz ist wichtig in der Hundeerziehung
Was sind die wich­tigs­ten Kom­man­dos für Hun­de?

Hier sind die Top Zehn der Kom­man­dos, die jeder Hund beherr­schen soll­te

  1. Sei­nen Namen: Wenn Dein Hund sei­nen eige­nen Namen nicht kennt, dann wird er auch nicht auf ihn reagie­ren kön­nen.
  2. Komm/Hier: Mit den Grund­kom­man­dos „Komm“ oder „Hier“ soll­test Du Dei­nen Hund aus jeder Situa­ti­on abru­fen kön­nen. Das kann beim Erbli­cken von Wild sein oder wenn ein Fahr­zeug plötz­lich auf eurem Weg auf­taucht.
  3. Sitz: Mit dem Grund­kom­man­do „Sitz“ bringst Du Ruhe in jede Situa­ti­on und ver­schaffst Dir Auf­merk­sam­keit von Dei­nem Hund.
  4. Platz: Mit „Platz“, einem ähn­lich wich­ti­gen Part der Hun­de­er­zie­hung, erreicht man das­sel­be Ziel, nur will man mit Platz sel­ten Auf­merk­sam­keit schaf­fen, son­dern den Hund an einer bestimm­ten Stel­le able­gen und lie­gen las­sen. Zum Bei­spiel vor der Küchen­tür oder im Frei­en bei einem sich näh­ren­den Fahr­zeug.
  5. Bleib: „Bleib“ ist meis­tens der zwei­te Befehl, erst kommt „Sitz“ oder „Platz“ und dann folgt das Kom­man­do „Bleib“. So weiß der Hund, dass er sich erst wie­der bewe­gen soll/aufstehen, wenn er dazu auf­ge­for­dert wird. Zum Bei­spiel wenn er sei­nen Namen oder „Komm“ hört.
  6. Aus: Dass der Hund einen Gegen­stand aus sei­nem Maul wie­der her gibt, wird in vie­len Situa­tio­nen benö­tigt und soll­te bei der Hun­de­er­zie­hung kei­nes­falls ver­nach­läs­sigt wer­den. Die­ses Kom­man­do ist sehr hilf­reich etwa beim Spie­len mit dem Ball oder wenn der Hund Din­ge ins Maul nimmt, die er nicht schlu­cken soll (Gift­kö­der, Essen auf der Stra­ße etc.).
  7. Nein: „Nein“ sagt Dei­nem Hund, dass bestimm­te Gegen­stän­de oder ein bestimm­tes Ver­hal­ten Tabu sind. Es ist eines der wich­tigs­ten Kom­man­dos in der Hun­de­er­zie­hung und erleich­tert Dir und Dei­nem Hund den All­tag unge­mein.
  8. Steh: Dass der Hund aus dem „Sitz“ oder „Platz“ auf Kom­man­do wie­der auf­steht und ste­hen bleibt, ist in vie­len Situa­tio­nen sehr hilf­reich. Es ist bei­spiels­wei­se gera­de beim Tier­arzt­be­such wich­tig. Hier macht weder Platz noch Sitz Sinn, wenn bei­spiels­wei­se Fie­ber gemes­sen wer­den muss.
  9. Auf dei­nen Platz/ins Körb­chen: Die Auf­for­de­rung ins Körb­chen zu gehen oder auf einen bestimm­ten Platz, soll­te jeder gut erzo­ge­ne Hund beherr­schen. So kann man ihn in stres­si­gen Situa­tio­nen ganz schnell aus dem Tru­bel an sei­nen siche­ren Rück­zugs­ort bekom­men. Er soll­te im Körb­chen übri­gens gene­rell nicht gestresst oder beläs­tigt wer­den. So lernt er ganz schnell, bei einer Über­for­de­rung sich hier­her zurück zu zie­hen.
  10. Fuß: Bei Fuß lau­fen ist eben­falls ein wich­ti­ges Grund­kom­man­do, gera­de im Stra­ßen­ver­kehr oder in der Fuß­gän­ger­zo­ne. So stellst Du sicher, dass nicht an der Lei­ne gezo­gen wird und der Hund brav und sicher an Dei­ner Sei­te bleibt.

Mit die­sen 10 wich­tigs­ten Grund-Kom­man­dos kommt Dein Hund in der Regel pro­blem­los durch den All­tag und Du kannst ihn nahe­zu durch jede Gefah­ren­si­tua­ti­on sicher hin­durch­füh­ren.

Selbst­ver­ständ­lich gibt es noch unzäh­li­ge wei­te­re Kom­man­dos und Tricks, die Dein Hund mit den pas­sen­den Hilfs­mit­teln, Trai­nings­me­tho­den und der ent­spre­chen­den Beloh­nung sicher ger­ne lernt.

Wie brin­ge ich mei­nem Hund die­se Grund­kom­man­dos bei?

Aller Anfang ist schwer, auch in der Hun­de­er­zie­hung. Wir emp­feh­len Dir daher schon bevor Du Dir einen Hund anschaffst, Dich mit der Mate­rie aus­ein­an­der zu set­zen. Ein guter Start sind Fach­bü­cher über Hun­de­er­zie­hung. Hier kannst Du Dir alle wich­ti­gen Grund­la­gen zur rich­ti­gen Erzie­hung von Hun­den anle­sen.

Wir emp­feh­len Dir fol­gen­de Hun­de­er­zie­hungs-Rat­ge­ber:

Ist der Hund dann da, wird das Wis­sen in die Pra­xis umge­setzt und es heißt üben, üben, üben. Hier­für ist es sinn­voll zusätz­lich zum Lesen von Fach­bü­chern einen online Kurs bei einer Online Hun­de­schu­le zu besu­chen. Dort erfährst Du Schritt für Schritt anhand von Anlei­tun­gen und Vide­os wie Du grund­sätz­lich bei der Hun­de­er­zie­hung vor­ge­hen soll­test.

Falls in der Hun­de­er­zie­hung Pro­ble­me auf­tau­chen, oder falls Du wei­te­re Hil­fe brauchst, emp­feh­len wir Dir zusätz­lich eine Hun­de­schu­le vor Ort auf­zu­su­chen oder einen mobi­len Hun­de­trai­ner zu enga­gie­ren, der Dich und Dei­nen Hund zu Hau­se besucht und euch indi­vi­du­ell pas­send für euren Trai­nings­stand und eure Her­aus­for­de­run­gen trai­niert.

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Hun­de­er­zie­hung funk­tio­niert nicht über Nacht

Die Erzie­hung eines Hun­des ist kei­ne ein­ma­li­ge Sache. Hun­de­er­zie­hung ist ein Pro­zess, der wäh­rend des gesam­ten Hun­de­le­bens hin­weg statt­fin­det. Bes­ten­falls lernt ein Hund zwar schon im Wel­pen­al­ter alle Grund­re­geln und Grund­kom­man­dos, die er im All­tag mit Men­schen braucht. Aber auch Hun­de müs­sen Din­ge üben, um sie nicht zu ver­ges­sen. Außer­dem tes­ten auch Hun­de — wie wir Men­schen — immer wie­der ihre Gren­zen aus. Daher ist es wich­tig im All­tag immer kon­se­quent zu sein und an der Erzie­hung Dei­nes Hun­des zu arbei­ten.

Erziehung Hund
Hun­de­er­zie­hung braucht Geduld und Durch­hal­te­ver­mö­gen

Da Hun­de­er­zie­hung nicht nur dem Zweck dient den Hund im All­tag kon­trol­lie­ren zu kön­nen, son­dern auch den Hund art­ge­recht zu Beschäf­ti­gen, macht Hun­de­er­zie­hung (zum Bei­spiel das Erler­nen neu­er Tricks oder Hun­de­sport­ar­ten) auch bis ins hohe Alter Sinn.

Nur ein Hund der kör­per­lich und auch geis­tig — durch Denk­ar­beit — aus­ge­las­tet wird, ist ein glück­li­cher und zufrie­de­ner Hund. Egal ob Pföt­chen geben, Socken in die Wäsche­tru­he brin­gen oder Schla­fen legen. Jede noch so unsin­nig wir­ken­de Beschäf­ti­gung, die den Hund geis­tig for­dert, ist posi­tiv für Dei­nen Hund. Auch die Bin­dung zwi­schen Mensch und Hund wird durch sol­che Spiel­chen und Tricks gestärkt und das Ver­trau­en gefes­tigt.

Wer genü­gend Zeit hat soll­te sich über­le­gen, mit sei­nem Hund einen Sport als Teil der Hun­de­er­zie­hung aus­zu­üben. Die meis­ten Hun­de­schu­len bie­ten neben Erzie­hungs­kur­sen eine Viel­zahl von Frei­zeit­sport­ar­ten mit Hund an.

Bei­spie­le hier­für sind Tur­nier­hun­de­sport, Obe­dience, Zug­hun­de­sport oder Agi­li­ty. Auch zum Fähr­ten­hund oder Schutz­hund kannst Du Dei­nen Vier­bei­ner aus­bil­den (las­sen). Auch für älte­re Hun­de gibt es oft Senio­ren­grup­pen und für Wel­pen spe­zi­el­le Wel­pen­grup­pen in denen Hun­de alters­ge­recht geför­dert und gefor­dert wer­den. Es soll­te also für jede Hun­de­ras­se und jedes Hun­de­al­ter etwas dabei sein.

Neben dem brei­ten Ange­bot einer guten Hun­de­schu­le oder Hun­de­ver­eins für den Hund hat der Besuch auch für das Herr­chen einen posi­ti­ven Aspekt: Sozia­le Kon­tak­te zu Gleich­ge­sinn­ten für den pri­va­ten Bereich. Die­se sind nicht nur für gemein­sa­me Hun­de-Spa­zier­gän­ge wich­tig, auch der Aus­tausch zu neu­en Erzie­hungs­me­tho­den oder bei Pro­ble­men ist Gold wert.

Wie Du siehst, ist die Aus­bil­dung eines Hun­des neben etwas Mühe auch mit viel Spaß und Action ver­bun­den. Der Hund berei­chert somit den gan­zen Lebens­be­reich sei­ner neu­en Fami­lie.

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Die wich­tigs­ten Punk­te beim effek­ti­ven Hun­de­trai­ning

Unab­hän­gig von der kon­kre­ten Erzie­hungs­me­tho­de gibt es in der Hun­de­er­zie­hung eini­ge all­ge­mein­gül­ti­ge Grund­sät­ze, die jedem Hun­de­be­sit­zer bewusst sein soll­ten:

  • Jeder Hund ist anders: In der Hun­de­er­zie­hung gibt es kein Patent­re­zept, das bei allen Hun­den funk­tio­niert. Hun­de­er­zie­hung muss immer indi­vi­du­ell sein, da das Ver­hal­tens­mus­ter von ver­schie­de­nen Hun­den vari­iert. Das hängt sowohl vom jewei­li­gen Cha­rak­ter des Hun­des ab, als auch von sei­nen ras­se­spe­zi­fi­schen Eigen­schaf­ten. So kann man bei­spiels­wei­se einen stu­ren Bea­gle nicht mit den­sel­ben Maß­nah­men, wie einen Gol­den Retrie­ver erzie­hen, der einen sehr aus­ge­präg­ten Wil­len hat sei­nen Besit­zern zu gefal­len.
  • Mit Geduld und Ruhe an das Trai­ning her­an gehen: Man­che Hun­de ler­nen sehr schnell, wäh­rend ande­re etwas län­ger brau­chen. Auch wenn Du das Gefühl hast, nicht vor­an zu kom­men, soll­test Du nie­mals die Geduld ver­lie­ren. Hun­de­hal­ter nei­gen oft dazu, sich selbst unter Druck zu set­zen. Teil­wei­se wer­den dann Hun­de hys­te­risch ange­schrien und der Hun­de­hal­ter ver­liert die Fas­sung. Dies belas­tet sowohl den Hal­ter als auch den Vier­bei­ner, der den Stress sei­nes Besit­zers spü­ren kann und ver­un­si­chert wird. Brich in einer schwie­ri­gen Situa­ti­on lie­ber das Trai­ning für heu­te ab und fan­ge mor­gen noch ein­mal einen Schritt frü­her an.
  • Hun­de­er­zie­hung im All­tag: Erzie­he Dei­nen Hund nicht nur auf Hun­de­plät­zen, son­dern über­all, vor allem in All­tags­si­tua­tio­nen. Das ist zwar sehr viel anstren­gen­der, wird sich aber irgend­wann aus­zah­len. Folgt Dein Vier­bei­ner Dei­nen Kom­man­dos auch dann, wenn ihr euch auf einer vol­len Hun­de­wie­se befin­det, hast Du alles rich­tig gemacht.
  • Kon­se­quenz ist das obers­te Gebot der Hun­de­er­zie­hung: Regeln, die erst Mal auf­ge­stellt sind müs­sen auch von bei­den Sei­ten unbe­dingt ein­ge­hal­ten wer­den. Soll Dein Hund zum Bei­spiel auf­hö­ren, am Tisch zu bet­teln wird dafür ein ein­deu­ti­ges Kom­man­do fest­ge­legt. So weiß Dein Hund, dass sein Ver­hal­ten nicht tole­riert wird und hört auf zu bet­teln. Sobald Dein Hund aber ein ein­zi­ges Mal Erfolg mit dem Bet­teln am Tisch wird er auch nicht mehr auf Dein Kom­man­do hören, da es sich für ihn eher lohnt zu bet­teln und doch etwas vom Essen zube­kom­men.
  • Ein­heit­li­che Regeln müs­sen fest­ge­legt wer­den: Wer­den für den Hund Regeln auf­ge­stellt, ist es wich­tig, dass die gesam­te Fami­lie sich dar­über einig ist, was der Hund darf und was nicht. Es ist ein gro­ßer Feh­ler bei der Hun­de­er­zie­hung, dass ein Fami­li­en­mit­glied es lus­tig fin­det, wenn der Hund bei­spiels­wei­se auf dem Bett liegt, wäh­rend ein ande­res Fami­li­en­mit­glied den Hund des­we­gen schimpft.
  • Kla­re Kom­man­dos sind wich­tig: Hat Dein Hund ein­mal ein Kom­man­do gelernt, soll­test Du die­ses auch immer so nen­nen. Nur so kann der Hund genau wis­sen, was von ihm erwar­tet wird. Wenn Du ein­mal „sitz“ und ein ande­res mal „set­ze dich bit­te“ sagst, wird Dein Hund Dich nicht ver­ste­hen. Außer­dem möch­te kein Hund zuge­tex­tet wer­den mit lan­gen Sät­zen, es sind prä­gnan­te kla­re Wor­te und Kom­man­dos gefragt.
  • Stimm­kom­man­dos mit Kör­per­spra­che unter­stüt­zen: Dein Hund lernt Kom­man­dos wie „Sitz“ oder „Platz“ viel leich­ter, wenn Du Dei­ne Stimm­si­gna­le mit pas­sen­der Kör­per­spra­che unter­stützt. Für das Signal „Platz“ bie­tet es sich bei­spiels­wei­se an, mit der fla­chen Hand Rich­tung Boden zu zei­gen. Zum Signal „Sitz“ ist es z. B. sinn­voll den Zei­ge­fin­ger zu erhe­ben.
  • Ach­te auf die Trai­nings­dau­er und auf Pau­sen: Nimm Rück­sicht auf Dei­nen Hund und über­trei­be es nicht mit dem Trai­ning. Hun­de haben eine deut­lich kür­ze­re Zeit in der sie für Neu­es auf­nah­me­fä­hig sind, als die meis­ten Men­schen. Um Dei­nen Hund nicht zu über­for­dern, soll­test Du Dei­nen Hund lang­sam an Übun­gen her­an­füh­ren und immer nur kur­ze Trai­nings­ses­si­ons ein­le­gen. Außer­dem soll­test Du zwi­schen­durch immer wie­der Pau­sen ein­bau­en, in denen sich Dein Hund ent­span­nen kann.
  • Hund für rich­ti­ges Ver­hal­ten beloh­nen und loben: Beloh­nung ist das A und O in der Hun­de­er­zie­hung. Posi­ti­ve Moti­va­ti­on (sei es durch Loben, Lecker­lies oder Spiel­zeug) führt Dich und Dei­nen Hund bei der Hun­de­er­zie­hung viel eher zum Ziel als Stra­fen: Durch häu­fi­ges Loben ver­knüpft Dein Hund Erfolgs­er­leb­nis­se mit dem von ihm gewünsch­ten Ver­hal­ten. Damit lernt Dein Hund mit Spaß Grund­kom­man­dos wie „Sitz“, „Platz“ oder ande­re Tricks. Beim Lob ist das rich­ti­ge Timing von Beson­de­rer Bedeu­tung. Es muss zeit­nah erfol­gen. Ein Hund weiß 10 Minu­ten spä­ter weder was er gut gemacht, noch was er falsch gemacht hat.
  • Kei­ne Gewalt in der Hun­de­er­zie­hung: Frü­her war es im Hun­de­trai­ning üblich den Hund mit kör­per­li­cher Gewalt unter­wür­fig zu machen. Sol­che Metho­den sind in der heu­ti­gen Zeit über­holt: Gewalt hat in der moder­nen Hun­de­er­zie­hung nichts ver­lo­ren. Es gibt ande­re, art­ge­rech­te Mög­lich­kei­ten dem Hund sei­ne Gren­zen auf­zu­zei­gen.
  • Suche Dir Unter­stüt­zung wenn Du allei­ne nicht wei­ter kommst: Sol­lest Du allei­ne mit Büchern und einem online Kurs nicht wei­ter­kom­men, suche Dir kom­pe­ten­te Unter­stüt­zung bei der Hun­de­er­zie­hung. Hier­für sind Hun­de­schu­len vor Ort oder mobi­le Hun­de­trai­ner gute Ansprech­part­ner.
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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.